Interreligiöses Lernen


Aktuelle Projekte

Menschenrechte und inter-religiöse Bildung (XI. Internationales Nürnberger Forum)

  • Leitung: Prof. Dr. Manfred Pirner / Prof. Dr. Johannes Lähnemann (em.)
  • Kooperationspartner: Prof. Dr. Heiner Bielefeldt (Lehrstuhl fĂĽr Menschenrechte) und Martina Mittenhuber (MenschenrechtsbĂĽro der Stadt NĂĽrnberg)
  • Mitarbeit: Dr. Werner HauĂźmann, Dr. Ursula Leipziger, Wiss. Mitarbeiterin Andrea Roth, Bettina Pietsch u.a.
  • Laufzeit: 24. 9. bis 26.9. 2013
  • Finanzierung: Drittmittel (Kost-Pochersche-Stiftung; Ev.-luth. Kirche in Bayern, u.a. diverse; gesamt ca. 30.000 Euro)
  • Weitere Informationen: http://www.nuernberger-forum.uni-erlangen.de/
  • Publikationen:
    • Tagungsband in Vorbereitung (auf deutsch und auf englisch)
    • Pirner M. L. (2013). Protestantismus und Menschenrechtsbildung. Das Beispiel Religionsunterricht. In R. Koerrenz (Hrsg.), Bildung als protestantisches Modell (S. 149-167). Paderborn: Ferdinand Schöningh. >> PDF

 

Abgeschlossene Projekte

Medien-Macht und Religionen. Herausforderung fĂĽr interkulturelle Bildung (X. Internationales NĂĽrnberger Forum)

  • Leitung: Prof. Dr. Manfred Pirner / Prof. Dr. Johannes Lähnemann (em.)
  • Mitarbeit: Dr. Werner HauĂźmann, Daniela Haas
  • Laufzeit: 29. 9. bis 2. 10. 2010
  • Drittmittelvolumen: ca. 40.000 Euro
  • Drittmittelgeber: diverse
  • Zuordnung zu den Forschungsschwerpunkten des Departments:
    • Bildungswissenschaftliche Medienforschung
    • Alterität – Konvivenz – interkulturelle Bildung: Kultur- Religions- und Sprachbegegnung

 

Die Darstellung des Christentums in Schulbüchern islamisch geprägter Länder

  • Leitung: Prof. Dr. Johannes Lähnemann (em.), Prof. Dr. Klaus Hock, Universität Rostock, Prof. Dr. Wolfram Reiss, Universität Wien
  • Mitarbeit: Dr. Patrick Bartsch, Dr. Jonathan Kriener, Mag. thol. Waseem Haddad
  • Laufzeit: seit 1999 – 1. Abschnitt bis 2005, aktuell weiterlaufend
  • Drittmittelvolumen: ca. 350.000 Euro
  • Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft
  • Zuordnung zu den Forschungsschwerpunkten des Departments:
    • Bildungswissenschaftliche Medienforschung
    • Alterität – Konvivenz – interkulturelle Bildung: Kultur- Religions- und Sprachbegegnung

Kurzbeschreibung:

 

Seit 1999 wird untersucht, wie sich das Bild des Christentums in exemplarisch ausgewählten islamisch geprägten Ländern darstellt. Es ist die Gegenuntersuchung zu dem von den Professoren A. Falaturi und U. Tworuwschka in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts geleitete Untersuchung der Darstellung des Islam in deutschen Schulbüchern (und weiteren europäischen Ländern).

Bis 2005 konzentrierte sich die Untersuchung auf die Länder Ägypten und Palästina sowie Türkei und Iran. Insgesamt wurden mehr als 300 Schulbücher aller in Frage kommenden Schulfächer (vorrangig Religion und Geschichte, aber auch Geographie, Sozialkunde und vergleichbare Fächer) analysiert. In den Folgejahren ist das Projekt auf die Länder Libanon, Syrien und Jordanien ausgeweitet worden

Insgesamt zeigt sich, dass das Christentum kaum einmal fundamental abgewertet wird – es ist nach dem Koran eine prinzipiell anerkannte „Schriftreligion“. Andererseits wird das Christentum herkömmlich zumeist als unvollkommene Vorläuferreligion des Islam angesehen - mit dem Problem von Verfälschungen in seinen heiligen Schriften und mit Lehren, die mit dem Glauben an den einen Gott scheinbar nicht in Einklang zu bringen sind, zum Beispiel der Gottessohnschaft Jesu. Weiterhin spielen Belastungen durch die Geschichte eine Rolle, vor allem die Kreuzzüge und der Kolonialismus. Insgesamt gingen die Lehrbücher bisher nur punktuell auf die christliche Religion ein - ganz überwiegend dargeboten in der Form vermeintlich objektiver Fakten. Erkenntnisse einer neueren Weltreligionen-Didaktik haben - außer in ersten Ansätzen in der Türkei - noch keinen Eingang in die Schulbücher gefunden.

Abgesehen von diesen Grundtendenzen fielen die Ergebnisse in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich aus: ob das Bemühen um objektive Darstellung zu beobachten war (so in den höheren Altersstufen in der Türkei), ob Christen nur vorgekommen sind, wenn sie sich anschließend zum Islam bekehren (so in den Religionsbüchern des Iran), ob eine direkte Linie von den Kreuzzügen zum Kolonialismus gezogen wurde (so in Ägypten) oder ob statt von Kreuzzügen neutraler von „Frankenkriegen“ die Rede war (so in Palästina).

Das Besondere des Projekts ist, dass es nicht bei der Analyse der Schulbücher blieb. Es ergaben sich Gelegenheiten, konstruktive Gespräche in den Partnerländern zu führen – zuerst in Istanbul, dann aber auch in Teheran und Kairo, in Amman und Damaskus, und zwar sowohl mit Fachkolleginnen und –kollegen als auch z. T. mit Vertretern der Kultusbehörden.

Dabei tauchte immer wieder die Frage auf, ob es gelingen kann, das Selbstverständnis christlicher Kirchen und das anderer Religionsgemeinschaften zu berücksichtigen. Das ist eine schwierige Frage angesichts der im Koran festgelegten Sicht der nichtmuslimischen Religionen. Außerdem wurde darüber gesprochen, wie es sich erreichen lässt, aus der Selektivität zu einer ganzheitlicheren Darstellung zu gelangen. Die Bereitschaft, anhand der Schulbuchfrage den interreligiösen und internationalen religionspädagogischen Dialog zu intensivieren, war durchgängig groß. Und an verschiedenen Stellen sind deutliche Verbesserungen in neueren Schulbüchern festzustellen.

 

Bisher liegen die beiden Bände mit der Analyse der Schulbücher in Ägypten und Palästina sowie Türkei und Iran vor, sowie ein weiterer Band, der ein internationales Symposium während des 8. Nürnberger Forums mit Partnern aus den verschiedenen Ländern dokumentiert:

 

K. Hock/J. Lähnemann (Hg.): Die Darstellung des Christentums in Schulbüchern islamisch

geprägter Länder. Hamburg 2005. I. W. Reiss: Ägypten und Palästina. = Pädagogische

Beiträge zur Kulturbegegnung Bd 21 (530 S.). II. P. Bartsch: Türkei und Iran. = Pädagogische

Beiträge zur Kulturbegegnung Bd 22 (530 S.).

 

 

 

K. Hock/J. Lähnemann/W. Reiss: Schulbuchforschung im Dialog. Das Christentum in Schulbüchern    islamisch geprägter Länder (zus. m. K. Hock u. W. Reiss). Frankfurt 2006. = Beiheft der Zeitschrift für Mission 5 (243 S.).

 

In Vorbereitung: J. Kriener/W. Reiss/W. Haddad: Libanon und Jordanien. Hamburg 2009. = Pädagogische Beiträge zur Kulturbegegnung Bd. 27.

 

Abgeschlossene Projekte

I.-IX. NĂĽrnberger Forum (Erziehung zur Religions- und Kulturbegegnung)

  • Leitung: Prof. Dr. Johannes Lähnemann

  • Mitarbeit: Dr. Werner HauĂźmann

  • Laufzeit: 1982-2006

  • Drittmittelvolumen: ca 500.000 Euro

  • Drittmittelgeber: DFG und diverse Stiftungen

  • Zuordnung zu den Forschungsschwerpunkten des Departments:
    • Bildungswissenschaftliche Medienforschung
    • Alterität – Konvivenz – interkulturelle Bildung: Kultur- Religions- und Sprachbegegnung

Titel der Foren:

 

I. Kulturbegegnung in Schule und Studium (1982)

II. Erziehung zur Kulturbegegnung (1985)

III. Weltreligionen und Friedenserziehung (1988)

IV. Das Wiedererwachen der Religionen als pädagogische Herausforderung (1991)

V. „Das Projekt Weltethos“ in der Erziehung (1994)

VI. Interreligiöse Erziehung 2000 (1997)

VII. Spiritualität und ethische Erziehung (2000)

VIII. Bewahrung – Entwicklung – Versöhnung. Religiöse Erziehung in globaler Verantwortung (2003)

IX. Visionen wahr machen. Interreligiöse Bildung auf dem Prüfstand (2006)

 

Die Forumsbände sind veröffentlicht in der von J. Lähnemann herausgegebenen wiss. Reihe „Pädagogische Beiträge zur Kulturbegegnung“

 

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